Im Mozart-Foyer der Liederhalle befindet sich eine außergewöhnliche Bodenplastik, die durch ihre Verbindung von Glas, Licht und Mosaik besticht. Geschaffen wurde sie von dem Glaskünstler Hanns Model, einem Meisterschüler von Wilhelm von Eiff, der vor allem für seine virtuose Technik des Glasschliffs bekannt ist. Model entwickelte einen unverwechselbaren Stil, der sowohl Gebrauchsgegenstände als auch architektonische Elemente wie Glastrennwände, Türscheiben oder Kirchenfenster prägte.
Die Bodenplastik ist von innen beleuchtet und mit einer mosaikverkleideten Außenwand eingefasst. Darüber spannt sich eine gewellte Decke, die an Formen der Architektur Hans Poelzigs erinnert. Das Zusammenspiel von Licht, Glas und Struktur schafft eine atmosphärische Einheit von Kunst und Architektur, die den Charakter des Foyers entscheidend prägt.
Ein besonderes Merkmal ist die Verwendung matt geschliffener Glasplatten. Bei dieser Technik bleiben einzelne Flächen unpoliert, wodurch ein lebendiges Spiel von Licht und Transparenz entsteht. Dieses Verfahren wurde zu Models Markenzeichen und ist in der Liederhalle in eindrucksvoller Weise umgesetzt.
Die Bodenplastik von Hanns Model zeigt exemplarisch, wie Kunst und Architektur in der Liederhalle ineinandergreifen und gemeinsam eine Umgebung formen, die gleichermaßen funktional wie ästhetisch überzeugt.