Liederhalle entdecken

Glasoberlichter im Beethoven-Foyer

Anstelle einer glatten, neutralen Saaldecke entwarf Hanns Model eine künstlerisch durchformte Lösung: In die großflächige Decke des Beethoven-Foyers sind zahlreiche geschliffene Glasoberlichter eingelassen, die nicht nur funktional als Lichtquellen dienen, sondern zugleich eine dekorative, fast ornamentale Wirkung entfalten.
Durch die Bearbeitung der Glasflächen entstehen vielfältige Brechungen und Spiegelungen des einfallenden Lichts, die den Raum mit einer besonderen Atmosphäre füllen. Die Motive der Oberlichter sind so gewählt, dass sie sowohl ästhetischen Reiz als auch architektonische Struktur erzeugen. Sie rhythmisieren die Decke und lassen das Tageslicht nicht gleichmäßig, sondern in lebendig changierenden Mustern in das Foyer treten.
So wird das Licht selbst zum künstlerischen Medium, das dem Raum seinen unverwechselbaren Charakter verleiht. Das Zusammenspiel von Architektur und Kunst zeigt sich hier besonders eindrücklich: Während die klare, sachliche Formensprache des Foyers den Rahmen vorgibt, sorgt Models Gestaltung für eine poetische Aufladung. Damit wird das Beethoven-Foyer nicht nur zu einem funktionalen Verteiler- und Empfangsraum, sondern zu einem ästhetischen Erlebnisraum, der den musikalischen Anspruch der Liederhalle architektonisch unterstreicht.

Foyer auf zwei Ebenen mit Holzgeländer
Kultur-und Kongresszentrum Liederhalle | Florian Selig