Im Beethoven-Saal der Liederhalle Stuttgart wurde 1956 eine Konzertorgel von der renommierten Orgelbauwerkstatt Friedrich Weigle aus Echterdingen (Opus 1010) errichtet. Die Konzeption verantworteten Kantor und Musikdirektor Helmut Bornefeld (Heidenheim/Brenz) sowie Prof. Anton Nowakowski (Stuttgart), die auch Mensurenberechnung und Intonation übernahmen.
Das Instrument umfasst 68 Register und 6021 Pfeifen und basiert konstruktiv auf einem Schleifenwindladen-System, das für eine besonders hochwertige Klangentfaltung sorgt. Um den Mehrzweckcharakter des Saals zu berücksichtigen, wurde anstelle einer mechanischen eine elektrische Spiel- und Registertraktur eingesetzt. So konnte ein verschieb- und versenkbarer Spieltisch realisiert werden.
Auch die Gestaltung folgt der Idee funktionaler Flexibilität: Die Orgel ist hinter einer Jalousiewand auf der rechten Bühnenseite verborgen und kann bei Nichtgebrauch vollständig ausgeblendet werden. Diese halboffene Platzierung sorgt nicht nur für visuelle Zurückhaltung, sondern auch für eine gleichmäßige Klimatisierung des Orgelraums – ein entscheidender Aspekt für die langfristige Funktionssicherheit des Instruments.