Liederhalle entdecken

Silcher-Saal

Der Silcher-Saal der Liederhalle ist im Gegensatz zu den stärker skulptural gestalteten Nachbarsälen bewusst schlicht und sachlich gehalten. Eine Seite des rechteckigen Raums wird von einer Glasbausteinwand begrenzt, die Tageslicht in den Saal einfallen lässt – ein eher ungewöhnliches Element für einen Konzertsaal.
Dem gegenüber liegt eine schmale Wand aus Nussbaumholz, die von außen wie „eingeschoben“ wirkt. Diese Holzwand ist jedoch nicht nur gestalterisches Detail, sondern erfüllt eine zentrale akustische Funktion: Sie wirkt als Schallreflektor, lenkt den Klang in Richtung Podium und sichert so die Klarheit und Präsenz von Musik und Sprache.
Gerade weil der Saal in seinen Proportionen zurückhaltend erscheint, schafft die warme Oberfläche des Holzes eine atmosphärische Balance und verbindet Funktionalität mit Eleganz. Die Nussbaumwand fügt sich nahtlos in die architektonische Sprache der Liederhalle ein, die durch die Verbindung von strenger Form und fein abgestimmten Materialkontrasten geprägt ist.
Damit steht der Silcher-Saal exemplarisch für das Gesamtkonzept der Liederhalle, in dem Architektur und Akustik untrennbar verbunden sind.

Saal mit Bestuhlung, Wände aus Holz, Fensterwand auf linker Seite
Kultur-und Kongresszentrum Liederhalle | Florian Selig