GINASTERA
Drei Tänze aus „Estancia“
MONTERO
Latin Concerto
BERLIOZ
Symphonie fantastique
Gabriela Montero Klavier
Dirigent Andrey Boreyko
Aus diesem Programm hätten wir wieder zwei Paare für unseren Titel wählen können. Denn in der Oper „Oberon, or The Elf King’s Oath“ (1826) von Carl Maria v. Weber geschehen den Liebenden Rezia und Hüon die unglaublichsten Dinge in großer Zahl. Ein Element aus der Opernhandlung tritt in der Ouvertüre zu „Oberon“ bereits hervor: Das Zauberhorn, das Hüon vom Elfenkönig Oberon zu seinem Schutz erhält, macht hier ganz alleine den romantisch zauberhaften Anfang.
Die Geschichte, die in der „Symphonie fantastique“ von Hector Berlioz, erzählt wird, ist nicht weniger kraus als jene des „Oberon“. Das Stück, 1830 in Paris uraufgeführt, ist zweifellos eines der Lieblingswerke der Stuttgarter Philharmoniker und ihres Publikums. Und es erzählt, wenn auch in sehr fantasievoller Form, von Menschen, die tatsächlich existiert haben: Als die englische Schauspielerin Harriet Smithson bei einem Gastspiel in Paris die Ophelia in Shakespeares „Hamlet“ in englischer Sprache spielte, berichtete der Schriftsteller Alexandre Dumas, er habe zum ersten Mal „Menschen aus Fleisch und Blut“ auf der Bühne gesehen. Im Publikum saß auch der 23-jährige Student Hector Berlioz, der sich prompt leidenschaftlich in Smithson verliebte und daraufhin sämtliche Vorstellungen der englischen Schauspielerin in Paris besuchte. Die Leidenschaft war ganz einseitig, sie reiste nach England ohne ihn zu empfangen, und Berlioz verarbeitete seinen Liebesschmerz, indem er die „Symphonie fantastique“ komponierte … Dass es später doch zu einer Ehe der beiden (ohne Happy End) kam, ist eine andere Geschichte.